Schelloween
Grusel und Schauder bei Schelloween
Am 25. und 26. Oktober verwandelt Familie Scheller die Begegnungsstätte in ein Horrorhaus für Groß und Klein
Sebastian Sowa
In der Begegnungsstätte in Oker wabert bereits erster Nebel durch die Flure, während dunkle Stoffbahnen von der Decke hängen und leise Urwaldgeräusche aus den Lautsprechern dringen.
Zwischen Spinnweben, beweglichen Skelettelementen und knarrenden Elementen wuseln Torben, Annika und Robin Scheller mit voller Konzentration, begleitet von ihrer Mutter Sabine Köroglu. „Pass auf, die Horror-Puppen hängen noch nicht synchron“, ruft Torben, während Sabine die Lichter mit schwarzer Folie abdunkelt. Halloween steht vor der Tür, und das bedeutet für die Familie Scheller: die Begegnungsstätte in ein Horrorhaus der Extraklasse zu verwandeln.
Überall lauern Schreckmomente
Seit mittlerweile elf Jahren organisieren sie die „Schelloween-Party“, und der Aufwand ist gewaltig. Jede Ecke, jede Requisite, jeder Lichtstrahl wird genau geplant, um Besucherinnen und Besucher zu erschrecken und in eine andere Welt zu entführen. Der Rundweg durch die Räume misst über 300 Quadratmeter, und überall lauern Schreckmomente. Hinter jeder dunklen Ecke können Freddy Krüger oder Michael Myers plötzlich auftauchen, während Freunde der Familie als lebendige Horrorgestalten über den Weg huschen. Animierte Figuren bewegen sich unerwartet, skelettartige Hände greifen aus der Dunkelheit, und irgendwo in der Ferne erklingt das Kreischen flehender Nonnen. Viele Figuren stammen aus den USA, teure Sammlerstücke, deren Anschaffung zwischen 600 und 700 Euro pro Stück liegt. Auf dem Dach der Begegnungsstätte ragt ein fast vier Meter hohes Skelett bedrohlich in den Himmel, während der drei Meter große Tod im Inneren der Räume Besucher direkt anspricht und durch seine Bewegungen die Angst spürbar macht. Pflanzen, die zunächst harmlos wirken, erzeugen im Dunkeln plötzlich ein Gefühl der Bedrohung, und die Mischung aus Nebel, Lichtern und unheimlichen Geräuschen lässt die Grenze zwischen Realität und Gruselwelt verschwimmen.
Horror-Clowns machen Pause
Altbekannte Gruselgestalten wie Vogelscheuchen oder Außerirdische sind ebenfalls vertreten, nur auf Clowns wird in diesem Jahr bewusst verzichtet, könnten aber dann im nächsten Jahr ihr Comeback feiern. Wer mutig ist, betritt ein Portal – und findet sich plötzlich in einer anderen Welt wieder, in der Messer klirren, Schatten huschen und die Dunkelheit alles verschluckt. Die Vorbereitungen laufen seit einer Woche auf Hochtouren, und Sabine Köroglu freut sich über den Enthusiasmus ihrer Kinder: „Wir wollen, dass die Leute sich gruseln, schaudern, aber auch staunen.“ „Schelloween“ wird an zwei Tagen gefeiert: am Samstag, 25. Oktober, von 15 bis 20.30 Uhr, und am Sonntag, 26. Oktober, von 15 bis 18 Uhr. Am Sonntag wird es etwas familienfreundlicher, die Live-Erschrecker machen dann Pause – ein perfekter Tag für Kinder und Erwachsene, die gemeinsam den Nervenkitzel erleben wollen. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen und fließen in neue, noch schaurigere Figuren für die kommenden Jahre.
Die Schellers träumen sogar davon, eines Tages einen Horror- und Abenteuerpark in Goslar oder Oker zu eröffnen. Bis dahin heißt es: Nebelmaschine an, Licht aus, Türen auf – und eintreten in eine Welt, in der jeder Schatten eine Überraschung birgt.